Amniozentese
Fruchtwasseruntersuchung
Üblicherweise wird die Fruchtwasserpunktion ab der 16. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Wohl kaum eine andere Untersuchung ist so von Übertreibungen, Halbwahrheiten und Ängsten überlagert wie die Fruchtwasserpunktion.
Komplikationsraten werden bewusst viel zu hoch angesetzt, Panik hinsichtlich des kindlichen Verletzungsrisikos, welches vernachlässigbar klein ist, wird vor allem von selbst ernannten Fachleuten geschürt.
Mit einer sachlichen und fundierten Beratung sollen Fragen beantwortet, Ängste abgebaut und zur Entscheidungsfindung beigetragen werden.
Der Befund dauert ca. 2 Wochen, auf Wunsch kann mittels Schnelldiagnostik, wie FISH (= Floureszenz-in-situ-Hybridisierung) ein Ausschluss einer Trisomie 13 (Patau-Syndrom), 18 (Edwards-Syndrom) und 21 (Down-Syndrom) nach 2 Tagen erfolgen.
Zusätzlich zur Chromosomenanalyse wird im Fruchtwasser die Konzentration des Alpha-Feto-Proteins bestimmt, wodurch Hinweise auf eine Spaltbildung im Bereich der Wirbelsäule (= Spina bifida) oder Bauchdecke gewonnen werden.
Ein normaler Chromosomensatz schließt nicht alle möglichen Erkrankungen des Ungeborenen aus.
Eine differenzierte Ultraschalldiagnostik in der 20. – 24. Schwangerschaftswoche kann eine Vielzahl angeborener Erkrankungen aufdecken und Möglichkeiten für eine optimale kindliche Versorgung nach der Geburt schaffen.